Job Index Q4 / 2019

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Schweizer Stellenausschreibungen stagnieren auf hohem Niveau

Einzig Gesundheits- sowie Bau- und Ausbauberufe weiterhin auf Wachstumskurs

Zürich, 16. Januar 2020 – Der Adecco Group Swiss Job Market Index verharrt im 4. Quartal 2019 auf Vorjahresniveau (+1%). Dies zeigt die wissenschaftlich fundierte Erhebung des Adecco Group Swiss Job Market Index des Stellenmarkt-Monitors der Universität Zürich. Schweizer Unternehmen schreiben im 4. Quartal 2019 etwa gleich viele Stellen aus wie im 4. Quartal 2018. Entsprechend bewegt sich auch die Zahl der Stellenausschreibungen in den Grossregionen kaum. Allerdings sind nicht alle Berufsgruppen gleichermassen von der Stagnation betroffen. Eine Ausnahme bilden Bau- und Ausbauberufe sowie die Gesundheitsberufe. Beide Berufsgruppen legen weiterhin überdurchschnittlich zu.
Wie die Entwicklung des Adecco Group Swiss Job Market Index (Job Index) zeigt, stagniert die Zahl der Stellenausschreibungen in der Schweiz im 4. Quartal 2019 auf Vorjahresniveau (+1%). «Damit scheint der Schweizer Stellenmarkt derzeit auf hohem Niveau zu verharren. Dies ist vor dem Hintergrund der getrübten Konjunkturlage keineswegs überraschend», kommentiert Nicole Burth, CEO der Adecco Gruppe Schweiz. Einzig in den Gesundheits- sowie in den Bau- und Ausbauberufen beobachten wir weiterhin ein Wachstum der Stellenausschreibungen im Vergleich zum Vorjahr. «Gesundheitsberufe sind weniger stark von der Konjunktur abhängig als andere Berufsgruppen. Hingegen dürften die Entwicklungen in den Bau- und Ausbauberufen unter anderem dadurch begünstigt werden, dass die Bauzinsen weiterhin sehr tief sind», kommentiert Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz.

Gesundheitsberufe steuern unabhängig von Konjunktur auf Allzeithoch zu

Nahezu in allen Berufsgruppen stagniert die Personalsuche der Unternehmen im 4. Quartal 2019, dies sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Vergleich zum Vorquartal. Dabei verändert sich die Zahl der Stellenausschreibungen in nahezu allen Berufsgruppen kaum. Lediglich die Berufe von Gesundheit sowie jene von Bau und Ausbau konnten merkbar zulegen.
Die Unternehmen suchen auch im 4. Quartal 2019 vermehrt nach Gesundheitspersonal, und zwar sowohl im Vergleich zum Vorjahr mit einem deutlichen Plus von 17% als auch im Vergleich zum Vorquartal mit einem leichten Plus von 6%. Damit liegt der Berufsindex für die Gesundheitsberufe mit einem Wert von 204 mehr als doppelt so hoch wie beim Start der Indexreihe im Jahr 2012, als der Indexierungspunkt bei 100 festgelegt worden war. Zu den Berufen der Gesundheit gehören beispielsweise die Pharma-Assistenten/-innen, medizinische Laboranten/-innen, Ärzte/-innen, –Pflegefachfrauen/-männer.
Auch steigt die Zahl der Stellenausschreibungen für die Berufe von Bau und Ausbau im Jahresvergleich an (+12%), im Quartalsvergleich stagniert sie hingegen (–1%), was angesichts der Saisonabhängigkeit der Nachfrage für diese Berufe jedoch keineswegs überrascht. Dabei nimmt vor allem die Zahl der Stelleninserate für die Berufe des Ausbaus zu, wozu beispielsweise Dachdecker/-innen, Strassenbauer/-innen, Heizungs- und Lüftungsmonteure/-innen, Elektromonteure/-innen gehören.
Für alle anderen Berufe liegt die Jahresveränderung der Anzahl Stelleninserate im Bereich zwischen +5% und -5%, was sich auch in der allgemeinen Stagnation auf dem Schweizer Stellenmarkt widerspiegelt. «Dabei muss beachtet werden, dass die Zunahme der Zahl der Stellenausschreibungen im Jahr 2018 für einige Berufsgruppen besonders stark ausfiel, womit eine aktuelle Verlangsamung des Wachstums oder eine Stagnation auf hohem Niveau bis hin zu einer leichten Abnahme nicht so sehr überrascht», kommentiert Anna von Ow.

Stillstand in den Schweizer Grossregionen

Auch in den Schweizer Grossregionen tut sich im 4. Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahr wenig. Einzig in der Nordwestschweiz kann eine moderate Veränderung beobachtet werden, allerdings liegt das Plus auch hier lediglich bei 5%. In allen anderen Regionen liegt die Jahresveränderung zwischen –1 und +1%. Hingegen ist die Entwicklung nach Berufsgruppen innerhalb der Regionen deutlich unterschiedlicher.
In der Nordwestschweiz können die Berufe von Industrie und Bau mit einem Plus von 11% im Vergleich zum Vorjahr zulegen, während sie im Vergleich zum Vorquartal rückläufig sind (–6%), wobei vor allem die Berufe von Bau und Ausbau (z.B. Elektromonteure/-innen) für diesen Anstieg sorgen. Ebenfalls ein Plus von 11% im Jahresvergleich verzeichnet die Zahl der Stelleninserate für Berufe der Unternehmensdienstleistungen, im Quartalsvergleich herrscht hier Stagnation. Hierzu gehören beispielsweise Personalfachleute oder Projektleiter/-innen.
Die Zahl der Stelleninserate für Industrie- und Bauberufe nimmt im 4. Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahr in der Genferseeregion (–14%) und im Espace Mittelland (–8%) ab. Von der Abnahme sind dabei vor allem Industrieberufe betroffen. Zu den Industrieberufen gehören beispielsweise Berufe des Maschinenbaus oder der Uhrenindustrie. Gerade die Maschinen- und die Uhrenindustrie reagieren stark auf konjunkturelle Schwankungen und sind mit ihrer Exportorientierung besonders abhängig von Handelspartnern aus dem Euroraum und Asien. Hingegen schreiben die Unternehmen wie schon im letzten Quartal auch aktuell etwas mehr Stellen für Berufe der persönlichen und sozialen Dienstleistungen in diesen beiden Regionen aus, und zwar mit einem moderaten Plus von 6% in der Genferseeregion und von 10% im Espace Mittelland. Zu den persönlichen und sozialen Dienstleistungen gehören beispielsweise Gesundheits- und Gastgewerbeberufe oder Berufe der Fürsorge. Die anderen Berufsgruppen in diesen beiden Regionen stagnieren mit Jahresveränderungen im Bereich von +/- 5%.
Ein leichter Anstieg von 10% kann in den Berufen der persönlichen und sozialen Dienstleistungen des Grossraums Zürichs beobachtet werden. Zu dieser Berufsgruppe zählen beispielsweise Gastgewerbe-, Gesundheits- und Unterrichtsberufe. Ausserdem werden hier leicht mehr Stellen in den Berufen von Technik und Informatik ausgeschrieben (+6%), wozu unter anderem Techniker/-innen und Ingenieure/-innen gehören. Sowohl die Berufe von Industrie und Bau als auch der Unternehmensdienstleistungen stagnieren hingegen auch im Grossraum Zürich im Vergleich zum Vorjahr.
In der Ostschweiz legen im Vergleich zum Vorjahr lediglich die Berufe der persönlichen und sozialen Dienstleistungen zu, und zwar mit einem Plus von 11%. Alle anderen Berufsgruppen stagnieren oder nehmen im Fall der Berufe der Technik und der Informatik gar ab (–10%). Dabei kann eine Abnahme sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal wie auch im Vergleich zum Vorquartal beobachtet werden.
In der Zentralschweiz sinkt die Zahl der Stellenausschreibungen im Vergleich zum Vorjahr für Berufe der persönlichen und sozialen Dienstleistungen um 17%. Berufe der Unternehmensdienstleistungen nehmen um 8% ab. Für die Berufe von Industrie und Bau schrieben die Unternehmen hier jedoch etwas mehr Stellen aus als noch im Vorjahr (+13%).

Job-Index und BIP: Starke Korrelation

Bedeutung der Presse als Ausschreibungskanal

REGIONEN

GRAFIKEN

11 Berufsgruppen:
Anteilswerte
4 Berufsgruppen: 
Anteilswerte

 

Grossregionen:
Anteilswerte
* Die Anteilswerte beruhen auf der Stichprobe des Adecco Group Swiss Job Market Index