Fachkräftemangel Index Schweiz 2025

Collage aus Arbeitswelten: Industriearbeiter mit Laptop in moderner Anlage, Team aus Pflegekräften auf Stationsflur, Bauarbeiter kniet in einer Betonstruktur und schraubt.

Fachkräftemangel Index Schweiz 2025: Fachkräftemangel nimmt 2025 das zweite Jahr in Folge spürbar ab

Nachdem sich der Schweizer Arbeitsmarkt nach drei ungewöhnlich starken Jahren 2021-2023 bereits 2024 dem Niveau vor der Corona-Pandemie angenähert hatte, trübt sich die Lage 2025 erneut spürbar ein. Dies zeigt sich auch beim Fachkräftemangel, der sich mit der wirtschaftlichen Abkühlung das zweite Jahr in Folge deutlich entspannt. Nachdem der Fachkräftemangel bereits im Jahr 2024 rückläufig war, setzt sich der Rückgang im Jahr 2025 das zweite Jahr in Folge fort. Der Fachkräftemangel Index liegt 2025 rund 22 Prozent unter dem Vorjahreswert und nähert sich damit wieder dem Niveau vor der Corona-Pandemie an.

Fachkräftemangel Index Schweiz, Job Index und Arbeitslosenquote

Fachkräftemangel sinkt deutlich

Der Index liegt rund 22 % unter dem Vorjahreswert und normalisiert sich zunehmend. Die Zahl offener Stellen ist um 8 % gesunken, während die Zahl, der beim RAV registrierten Stellensuchenden um 17 % gestiegen ist. Die Arbeitslosenquote steigt von 2.3 auf 2.8 %. 

Die wichtigsten Erkenntnisse:

Engpässe konzentrieren sich auf wenige Berufsgruppen

Nur noch 4 von 32 Berufsgruppen weisen ein klares Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf. Dazu zählen Gesundheitsberufe, Bauführung, technische Fachkräfte sowie Elektronikberufe. In allen Gruppen hat der Mangel gegenüber dem Vorjahr abgenommen. 

KI-Exponierte Berufe zeigen ein Fachkräfteüberangebot

Berufsgruppen mit hoher Exponierung gegenüber Künstlicher Intelligenz, wie kaufmännische, administrative und ICT-Berufe, verzeichnen die stärksten Rückgänge von offenen Stellen, und gleichzeitig steigt in dieser Gruppe die Arbeitslosigkeit. Dies führt zu einem Fachkräfteüberangebot in diesen Berufsgruppen.  

Demografischer Wandel verstärkt Mangel im Gesundheitswesen

Die alternde Bevölkerung erhöht die Nachfrage nach medizinischem Personal. Gleichzeitig zwingt der Kostendruck Spitäler zu Effizienzsteigerungen, mit Auswirkungen auf die Personalstruktur. 

Regionale Unterschiede

In der Deutschschweiz zeigt sich der Rückgang stärker (-23%) als in der lateinischen Schweiz (-17%). Während in der Deutschschweiz sechs Berufsgruppen vom Fachkräftemangel betroffen sind, zeigt sich in der lateinischen Schweiz nur bei Gesundheitsberufen ein klares Ungleichgewicht. Am stärksten sinkt der Index in Zürich (-29 %) und der Nordwestschweiz (-26 %), während die Ost- und Südwestschweiz (-15 % bzw. -16 %) moderatere Rückgänge verzeichnen.  

Top 4 Berufe mit Fachkräftemangel

  1. Spezialist:innen in Gesundheitsberufen. Sie stehen weiterhin an der Spitze, unter anderem bedingt durch die alternde Bevölkerung und den erhöhten Pflegebedarf.
  2. Bauführer:innen, Polier:innen und Produktionsleiter:innen. Unverändert auf Rang 2 befindet sich diese Berufsgruppe. Ein möglicher Grund könnte der erhöhte Personalbedarfs der Baubranche sein.
  3. Ingenieurtechnische und vergleichbare Fachkräfte. Diese Berufsgruppe rückt 2025 um eine Position nach vorne auf Rang drei, trotz der schlechten Geschäftslage der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) durch eine schwache Exportnachfrage.
  4. Elektriker:innen und Elektroniker:innen. Die Nachfrage nach diesen Fachkräften dürfte grösstenteils durch die gute Auftragslage der Baubranche gerieben sein.